Chronik der Windecker-Musik-Vereinigung

 

 Die Gemeinde Windeck

 

Die Gemeinde Windeck gehört zum Rhein-Sieg-Kreis, Land Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im östlichen Teil des Kreises und erstreckt sich auf einer Fläche von 107,26 qkm sowie einer Höhe von 90 - 378 m über dem Meeresspiegel entlang der Sieg, einem Nebenfluss des Rheins.

 

Die Windecker-Musik-Vereinigung

 

Im Sommer 1947 beschlossen etwa dreißig 10 bis 14-jährige Jungen aus den Orten Wilberhofen, Rossel und Hoppengarten einen Knabenchor zu gründen. Unter der musikalischen Leitung von Herrn Günter Bollig und dem Vorsitzenden Willi Bestgen wuchs eine stattliche Sängergemeinschaft heran.

Im Laufe der folgenden Jahre zeigte sich, dass immer mehr Sängerknaben infolge von Stimmbruch für einen Knabenchor nicht mehr geeignet waren. So entschloss man sich, im Jahre 1950 Blasinstrumente zu beschaffen, um eine Musikgemeinschaft zu gründen. Herr Albert Knote aus Dattenfeld fand sich bereit, die musikalische Ausbildung der jugendlichen Bläser zu übernehmen.

So ist aus dem Knabenchor "St. Michael" die Musikvereinigung "St. Michael" geworden

 

Gegen Ende des Jahres 1953 verpflichtete der Verein Herrn Willi Bödefeld aus Herchen als Dirigenten, da Herr Knote die Leitung aus Altersgründen nicht mehr wahrnehmen konnte. Herr Bödefeld hat als Militärmusiker und -kapellmeister den jungen Verein entscheidend geprägt.

 

Da an große Auftritte zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu denken war, floss das Geld nur spärlich in die Vereinskasse. Die Kosten für Noten wurden von den Vereinsmitgliedern selbst getragen.

Durch zahlreiche vielbeachtete Auftritte zu den unterschiedlichsten Anlässen entspannte sich in den folgenden Jahren die finanzielle Situation. Erwähnt seien hier die "Rosenfeste", die Prozessionen und Martinszüge, die das erste Geld in die Vereinskasse brachten. Der erste große Auftritt des Vereins war ein 4-stündiges Platzkonzert im Wuppertaler Zoo am 30.05.1957. Weitere Höhepunkte unter der musikalischen Leitung von Herr Bödefeld waren die Besuche des vom Deutschen Volksmusikerbund organisierten Landemusikfestes in Wipperfürth 1963, des Kreismusikfestes in Köln 1964 und des Landesmusikfestes in Hilden 1974, wo der Verein an den Wertungsspielen teilnahm und jeweils Gruppenbester in der Oberstufe wurde.

Nach der kommunalen Neuordnung der Gemeinde Windeck gab sich der Verein im Jahre 1975 den neuen Namen "Windecker-Musik-Vereinigung"

 

Das Jahr 1983 brachte eine Cäsur im Vereinsleben. Herr Willi Bödefeld, Dirigent seit 1953, legte den Taktstock nach 30-jähriger Tätigkeit nieder.  

 

Herr Heinz Joest, Gründungsmitglied und Posaunist, übernahm die Tätigkeit als musikalischer Leiter des Vereins. Unter seiner Leitung wurden die jährlichen Konzerte zu einer festen Einrichtung im Terminkalender des Vereins. Er pflegte ein breitgefächertes Repertoire, das nicht nur bei den Jahreskonzerten sondern auch bei allen übrigen Auftritten großen Zuspruch fand. Heinz Joest leitete den Verein 18 Jahre lang bis 2001.

 

Mit Guido Thiel, Klarinettist und Saxophonist, übernahm 2001 wiederum ein Musiker aus den eigenen Reihen den Dirigentenstab.

Nach 4jähriger musikalischer Leitung der Windecker Musikvereinigung bat Guido Thiel den Vorstand um seine Ablösung. Beruflich bedingt bleibt dem sehr engagierten Musiker nur noch wenig Zeit für ein solch arbeitsintensives Amt. Guido Thiel übernahm die musikalische Leitung in einer schwierigen Zeit für den Verein. Durch seine einfühlsame und kompetente Art schaffte er es, den Verein weiter zu führen und die musikalische Qualität zu verbessern. 4 große Konzerte und unzählige kleinere musikalische Auftritte wurden vorbereitet und mit großem Erfolg durchgeführt. Die Jugendarbeit wurde in dieser Zeit sehr intensiviert und Guido Thiel übernahm auch einen großen Anteil der Ausbildung der jungen Leute, die schon jetzt teilweise in das große Orchester integriert wurden. Die Windecker Musikvereinigung bedankt sich auch auf diesem Wege für die engagierte und überzeugende Arbeit. Guido Thiel wird der Musikvereinigung aber nicht verloren gehen, er wird auch in Zukunft als Musiker und Ausbilder für die Jugend zur Verfügung stehen.

 

Als musikalische Leiterin möchte nun Annette Uebe die Musikvereinigung zu neuen Zielen führen. Die 35jährige Lehrerin studierte in Mannheim Musik. Als Waldhornistin ist ihr die Musik in einem Blasorchester bestens vertraut. Die ersten Proben der neuen Dirigentin zeigten den Musikern schon ihr großes Fachwissen und ihr engagiertes Vorgehen. Ihre Fähigkeit, sowohl die jüngeren wie auch die älteren Musiker zu motivieren und zu harmonischem Zusammenspiel zu führen, fiel dabei besonders positiv auf. Die Windeckerin übernimmt ein leistungsstarkes Orchester mit 40 Musikern und 20 Jugendlichen in einem Jugendorchester. Die Windecker Musikvereinigung ist froh eine gute Nachfolge für Guido Thiel gefunden zu haben. Vieles deutet auf eine erfolgreiche Zukunft hin.

 

Ende des Jahres hat nun Guido Thiel wieder den Dirigentenstab in die Hand genommen und der Verein bedankt sich für seine tatkräftige Unterstützung und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. Das Jugendorchester übernahm Annette Uebe und arbeitete bis Mitte 2014 hoch motivert daran, auch den Rest der Jugend in das große Orchester integrieren zu können. 

 

Heute zählt der Verein 30 aktive Mitglieder. Er ist weit über die Grenzen der Gemeinde bekannt und ein gern gesehener Gast bei Festveranstaltungen aller Art, z.B. Oktoberfesten, Feuerwehrfesten, Zeltfesten, Karnevalsumzügen etc. In Wilberhofen selbst ist die Ausrichtung des alljährlich stattfindenden traditionellen "Höffjes-Festes" zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens geworden. Eine Gelegenheit, um die musikalischen Fortschritte einem breiteren Publikum zu präsentieren, bietet der mittlerweile zum 3. Mal stattfindende "Tag der Musik" im Kurpark Herchen. Gemeinsam mit den beiden Windecker Vereinen, der Blaskapelle Leuscheid und dem Siegtaler Bläsercorps, präsentieren wir uns seit 2011 einen ganzen Tag lang im Kurpark Herchen.

 

Weiterhin konnten 2014 alle Jugendliche in das große Orchester übernommen werden. Über weiteren Zuwachs freuen wir uns jedoch immer. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Wir freuen uns über jeglichen "Alterszuwachs".